Ein großer Teil der Inhalte im Internet wird kostenfrei zur Verfügung gestellt. Was dabei jedoch nicht vergessen werden darf: Solche Inhalte zu erstellen und diese fortlaufend bereitzustellen, erfordert einen hohen Zeitinsatz und zieht auch Kosten nach sich.
Als das Internet noch neu war, spielten solche Überlegungen kaum eine Rolle. Es herrschte Pioniergeist und „Dabeisein“ war oftmals wichtiger, als ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Das hat sich jedoch geändert.
Viele Internet-Unternehmer, aber z.B. auch Blogger, streben eine Professionalisierung an. Es geht darum, tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Eine wichtige Erlösquelle für viele Webseitenbetreiber ist das Affiliate-Marketing. Was es damit auf sich hat, das wird hier erklärt.
Affiliate Marketing ist eine Form des Online-Marketings, die erfolgsbasierter Natur ist. Der Webseitenbetreiber (Affiliate bzw. Publisher) bindet auf seiner Webseite Links und Kommunikationsmittel eines Händlers oder Verkäufers (Merchant, bzw. Advertiser) ein und erhält im Erfolgsfall eine Vermittlungsprovision.
Am Affiliate-Marketing nehmen mindestens drei Parteien Teil: Der Webseitenbetreiber (sog. Affiliate oder Publisher), ein Händler bzw. Verkäufer (sog. Merchant) und die Shopper (Webseitenbesucher bzw. User). Häufig betreiben Merchants Affiliate-Programme nicht selbst, so dass als vierte Partei ein Affiliate-Netzwerk hinzukommt.
Der Merchant betreibt z.B. einen Online-Shop und ist daran interessiert, seine Verkäufe zu steigern. Im Gegenzug kann er sich vorstellen, für jeden zusätzlichen Verkauf eine Provision anzubieten. Da der Merchant ohne aufwendige technische Lösung ein Affiliate-Programm starten möchte, wendet er sich an ein Affiliate-Netzwerk, welches neben der technischen Infrastruktur auch über Know-How und viele registrierte Affiliates verfügt.
Nachdem das Affiliate-Programm des Merchants gestartet ist, findet ein Affiliate, der einen Blog betreibt, das Programm über die Suchmaske des Affiliate-Netzwerkes. Der Online-Shop des Merchants sagt dem Affiliate zu, die angebotenen Produkte passen thematisch zu seinem Blog und die Provision wirkt attraktiv. Demnach entscheidet sich der Affiliate, sich für das Affiliate-Programm zu registrieren.
Auf der Webseite des Affiliate-Netzwerks werden nach der Freischaltung für das Affiliate-Programm verschiedene Kommunikationsmittel wie Textlinks, Banner oder Formulare angeboten. Der Affiliate kann sich aussuchen, welche Links er auf seinem Blog an welcher Stelle einbaut.
Fortan gilt: Sobald ein Webseitenbesucher auf der Webseite des Affiliates auf eine Affiliate-Link klickt, wird der Besucher über diesen Link zum Merchant geleitet. Kauft der Besucher daraufhin im Shops des Merchants ein, bezahlt dieser dem Affiliate dafür eine Provision. Das wird über das Affiliate-Netzwerk abgewickelt.
Textlinks (auch Affiliate-Links genannt) sind die einfachste Form des Affiliate-Marketings. Solche Links sind einfach einzubauen und werden im Vergleich zu großformatigen Formaten meist als weniger störend eingestuft.
Eine Suchbox ist ein Formular, in dem der Besucher eine Webseite diverse Parameter ausfüllen kann und anschließend mittels Affiliate-Links zu den jeweiligen Suchergebnissen weitergeleitet wird.
Bei Textlinks wird eine Form dieser Affiliate-Links von vielen Affiliates besonders geschätzt: Ein Deeplink ist ein Affiliate-Link, mit dem Affiliates auf beliebige Unterseiten (sog. Landingpages) des Merchants verlinken können. Dazu wird häufig ein Deeplink-Generator, der bei dem erzeugen dieser Deeplinks hilft, angeboten.
Neben den zuvor genannten Kommunikationsmitteln gibt es auch Banner, Snippets, kontextsensitive Widgets und dynamische Widgets, Flash-Banner, Popups, Videos, Layers, Formulare und weitere.
Webseitenbetreiber, die Erfahrungen mit der Web-Entwicklung haben, können auf Basis von einer API oder Daten-Feeds (z.B. CSV, XML, JSON) teilweise auch eigene Lösungen entwickeln. Solche Affiliate-Einbindungen sind aufwendiger, können sich aber teilweise lohnen.
Bei Affiliate-Netzwerken wird zwischen Public Affiliate Network und Private Affiliate Network unterschieden.
Das Public Affiliate Network ist ein „offenes“ Affiliate-Netzwerk, welches sowohl Merchants wie auch Affiliates offensteht. Merchants können dort Affiliate-Programme erstellen und Affiliates können sich auf Affiliate-Programme bewerben und eine Provision verdienen.
Beispiele für ein Public Affiliate Network sind unter anderem Awin (ehemals Zanox), Affilinet (befindet sich Übernahme durch Awin), AdCell oder SuperClix.
Hauptsächlich durch die Bereitstellung der technischen Plattform erleichtert das Public Affiliate Network die Beziehung von Merchant und Affiliate. Im Gegenzug berechnet das Affiliate-Netzwerk nicht nur die Provision weiter, die der Affiliate erhält, sondern schlägt zusätzlich eine Netzwerk-Gebühr auf.
Da die Zutrittshürden gering sind, gehören zu den Merchants bei Public Affiliate Networks auch kleine Online-Shops oder Startups. Diese profitieren auch von der Reichtweite in Form von registrierten Affiliates, die ein Public Affiliate Network bieten kann.
Auf Seiten der Webseitenbetreiber findet sich das ganze Spektrum von kleinen Webseiten, die Content nur nebenher monetarisieren über mittelgroße bis hin zu großen Webseiten mit sehr viel Traffic. Die letzteren beiden Kategorieren werden von Public Affiliate Networks meist durch das Key Account Management betreut.
Private Affiliate Networks werden direkt durch den Merchant betrieben. In diesem Fall fallen die Rollen des Merchants und des Affiliate-Netzwerkes also zusammen. Ein Beispiel für ein Private Affiliate Network ist das Amazon Partnernet.
Dass Merchants ausschließlich ein Private Affiliate Network betreiben, ist jedoch eher die Ausnahme. Viele Händler und Verkäufer rufen ein Private Affiliate Network auch ins Leben, um die besten Affiliate-Partner gezielt betreuen zu kommen. Da Merchants in diesem Fall auch die Netzwerk-Gebühren einsparen können, werden Affiliates teilweise höhere Provisionen geboten.
Als Betreiber einer „reinen“” Affiliate-Webseite wird man es heutzutage schwer haben. Damit ist gemeint: Es geht vordergründig um das Geldverdienen. Vor einem Jahrzehnt sah das vielleicht noch anders aus, doch heutzutage gilt das Credo:
Wichtig ist es zunächst, gute Inhalte anzubieten. Die Monetarisierung mit Affiliate-Links kann erst die nächste Überlegung sein.
Früher war es vielleicht noch möglich, mit einer simplen „Nischenseite“ einfach Geld zu verdienen.
Suchmaschinen verfügten damals noch nicht über die komplexen und guten Algorithmen, die es heute gibt. Mit simpler Suchmaschinenoptimierung (SEO) ließen sich vergleichsweise einfach Webseitenbesucher (Traffic) aus Suchmaschinen gewinnen. Dieser Traffic konnte mit Affiliate-Links zum Gelverdienen genutzt werden. In diesem Fall konnte man von einer reinen Affiliate-Webseite sprechen.
Heute ist es aufwendiger, Erfolg mit einer Webseite zu haben.
Der Webseitenbesucher bzw. User steht nun im Mittelpunkt. Gute und ansprechend aufbereitet Inhalte sind Pflicht. Sind diese vorhanden, lassen sich Affiliate-Links dafür nutzen, die Webseite zu monatarisieren. Das ist dann auch gerechtfertigt: Ein Webmaster, Blogger oder sonstiger Webseitenbetreiber, der viel Zeit in die Erstellung hochwertiger Inhalte steckt und die Kosten für den Betrieb der Webseite trägt, hat so die Möglichkeit, im Gegenzug auch Einkünfte zu erzielen.
WordPress ist das gängigste der sogenannten Content-Management-Systeme (CMS).
Ursprünglich als ein Blog-CMS an den Start gegangen, werden heute auch viele andere Arten von Webseiten mit WordPress betrieben. Nicht nur Blogger greifen zu WordPress. Je nach Datenquelle basieren ca. 60% aller Webseiten im Internet auf WordPress - damit ist WordPress das CMS Nr. 1 vor anderen wie Joomla oder Drupal.
Vorteil für Affiliates: Es gibt bereits viele WordPress-Affiliate-Plugins, mit denen die einfache Einbindung von Affiliate-Links gelingt. Diese erleichtern die Einbindung von Affiliate-Programmen in die eigene WordPress-Webseite.
Übrigens: Während WordPress das am weistesten verbreitete CMS ist, gibt es natürlich auch für Alternative CMS wie Joomla oder Drupal passende Affiliate-Plugins.
Affiliate-Einnahmen variieren stark. Viele Webseitenbetreiber verdienen mit Affiliate ein kleines Zusatzeinkommen neben dem Hauptberuf. Es gibt jedoch auch professionelle Affiliates, die davon leben.
Wichtigste Voraussetzung ist eine Webseite mit viel Traffic. Je mehr interessierte Shopper mit Affiliate-Links zum Merchant weitergeleitet werden können, desto mehr Geld lässt sich mit Affiliate verdienen.
Ohne eine gute Webseite mit viel Reichweite geht es heute außerdem kaum noch.
Das heißt, wer eine Webseite mit dem Gedanken erstellt, schnell Geld zu verdienen (was meist ohnehin Wunschdenken ist), denkt vermutlich in die falsche Richtung. Heute muss es vordergründig darum gehen, guten Content für Nutzer anzubieten. Die Inhalte müssen einen Mehrwert bieten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Affiliate-Marketing zu nutzen. Was sind Affiliate-Links? Was ist ein Affiliate-Programm? - auf diese und andere Fragen gibt es hier Antworten.
Dabei ist Affiliate-Marketing weitaus mehr als eine Nische oder eine Spielerei, mit der lediglich „Peanuts“ verdient werden.
Eine aktuelle Studie des Bundesverbands der Digitalwirtschaft (BVDW) zeigt beispielsweise, dass jeder sechste Euro, der im E-Commerce umgesetzt wird, aus einer Affiliate-Transkation stammt. Im Jahr 2018 kamen knapp 8 Milliarden Euro von ingesamt 44 Milliarden Euro Umsatz im Online-Handel aus einer Affiliate-Transaktion zu stande (Quelle: BVDW).
Berufsbild Affiliate? Denkbar ist das, wenngleich ehrlich gesagt werden muss, dass eher wenige Affiliates große Einnahmen erzielen. Viele Affiliates betreiben Web-Projekte (zumindest in der Anfangsphase) nebenberuflich.
Die jährlich stattfindende Affiliate-Umfrage der Projecter GmbH zeigt sich z.B., dass lediglich 21% aller befragten Affiliates mehr als 3.000 € monatlich einnehmen. Im Vergleich dazu nehmen 35% der Affiliates 200,- € oder weniger ein (Quelle: Affiliate-Umfrage 2017).
Wer weiterlesen möchte, kann dies z.B. bei Wikipedia tun.